gedünsteter Zwiebelrostbraten mit Braterdäpfeln |
Weihnachtlicher Genuss wie früher: Ein Festessen am Stefanitag mit Zwiebelrostbraten
Am 26. Dezember, dem Stefanitag, steht bei uns ein ganz besonderes Weihnachtsessen mit fast der ganzen Familie an. Dieses Jahr verzichten wir auf modernen Schnickschnack und besinnen uns stattdessen auf die gute, einfache Hausmannskost aus alten Zeiten. Es geht um Gerichte, die nach Kindheit und Tradition schmecken – eine kleine kulinarische Reise zurück in die Zeit von Jenny Oma und Vati. Und eines steht fest: Dieses Menü wird nicht nur Herzen, sondern auch Bäuche glücklich machen!
Hier ist das geplante Menü für den Festtag:
- Suppe: Eine klassische Kärntner Farfalansuppe, genau wie bei Stelzl Oma, aber ein bisschen raffinierter.
- Vorspeise: Schinkenrollen mit Ei, gefüllt mit französischem Salat – Retro-Vibes pur, wie aus den 70ern damals als ich noch meinen Beruf erlernte.
- Hauptspeise: Ein geschmorter, alt-Wiener Zwiebelrostbraten im eigenen Saft geschmort, serviert mit Braterdäpfeln und Fisolen-Speckbündel. Genauso wie bei Rudi Kellner dem Besitzer und Haubenkoch der alt Wiener Stubn in Wien, super das ich diesen begnadeten Koch kennenlernen durfte.
- Dessert: Ein legendärer gedeckter Apfelkuchen nach Familienrezept meiner Tochter Rebecca.
Das Highlight des Menüs ist zweifellos der Zwiebelrostbraten, ein echter Klassiker der Wiener Küche. Das Gericht besticht durch zart geschmortes Fleisch, aromatische Zwiebelsauce und knusprige Röstzwiebeln. Dieses Rezept ist ein Familienliebling – nicht zuletzt, weil mein Vati es bei fast jedem Gasthausbesuch ohne Blick auf die Speisekarte bestellte. Kein Wunder also, dass es für mich eine Herzensangelegenheit ist, diesen Zwiebelrostbraten zuzubereiten.
Lust auf den besten Zwiebelrostbraten, wie er in Wien serviert wird? Dann legen wir los!
Rezept: Alt-wiener Zwiebelrostbraten (4 Portionen)
Zubereitungszeit: 2 Stunden (inklusive 1,5 Stunden Schmorzeit)
Schwierigkeitsgrad: Mittel
Kalorien: 786 kcal/Portion
Zutaten
Für den Zwiebelrostbraten:
- 800 g Rostbraten (4 Schnitten zu je 200 g)
- 200 g gelbe Zwiebeln (in feine Streifen geschnitten)
- 30 g Schweinefett
- 10 g Mehl zum Binden der Sauce
- 1/2 lt Rindsuppe oder Würfel & Wasser
- 1/2 lt. Rotwein trocken (ich nimm den Tetrapak vom Lidl)
- 40 g Wenger Estragonsenf
- Salz und Pfeffer
Für die Braterdäpfel:
- 800 g festkochende oder besser speckige Erdäpfel
- 15 g Butterschmalz
Für die Garnitur:
- 200 g gelbe Zwiebeln (in Ringe geschnitten)
- 30 g Mehl (mit 5 g Paprikapulver edelsüß vermischt)
- Frittierfett
- 4 Essiggurkerl (zum Dekorieren)
Zubereitung
1. Fleisch vorbereiten:
- Die Rostbratenscheiben mit den Fingern flach drücken, die Ränder leicht einschneiden, damit sich das Fleisch nicht aufwölbt.
- Beidseitig salzen und pfeffern. Eine Seite mit Wenger Estragonsenf bestreichen und den Senf gut einmassieren.
2. Fleisch anbraten:
- Das Schweineschmalz in einer Pfanne erhitzen. Die Rostbratenstücke mit der Senfseite nach unten einlegen und bei starker Hitze ca. 2–3 Minuten scharf anbraten. Wenden und die andere Seite ebenfalls 2–3 Minuten bräunen.
- Anschließend die Fleischstücke herausnehmen und im Backofen bei 80 °C warmstellen.
3. Zwiebelsauce:
- Die Zwiebeln in feine Streifen schneiden und im verbliebenen Bratfett goldbraun anrösten.
- Mit der Rindsuppe und Wein ablöschen. Den Bratensatz gründlich lösen.
- Die angebratenen Fleischstücke in die Sauce legen und zugedeckt bei schwacher Hitze 1 bis 1,5 Stunden im Backrohr schmoren, bis das Fleisch zart ist.
- Wenn das Fleisch fast mürb ist, herausnehmen und die Sauce mit Mehl oder Stärke leicht binden. Fleisch zurück in die Sauce geben und ziehen lassen, bis du sie anrichtest.
4. Braterdäpfel:
- Während das Fleisch schmort, die Erdäpfel in Salzwasser kochen. Danach schälen und in Scheiben schneiden.
- In einer Pfanne mit Butterschmalz rundum goldbraun anbraten.
5. Röstzwiebeln:
- Die Zwiebelringe mit der Mehl-Paprika-Mischung bestäuben. Dazu am besten alles in ein Papiersackerl geben, schütteln, bis die Ringe gleichmäßig bemehlt sind.
- In heißem Frittierfett bei 170 °C goldbraun frittieren. Nicht zu lange frittieren, da die Röstzwiebeln noch nachdunkeln!
6. Anrichten:
- Den Zwiebelrostbraten auf Teller verteilen, die Zwiebelsauce darüber geben. Mit Braterdäpfeln, den knusprigen Röstzwiebeln und einem dekorativen Fächergurkerl und dem Speckbohnenbündel servieren.
Tipps für den perfekten Zwiebelrostbraten
- Fleischqualität: Der Rostbraten sollte gut marmoriert sein – das Fett gibt Geschmack und sorgt für Saftigkeit.
- Langsam schmoren: Je länger das Fleisch in der Sauce schmort, desto zarter wird es. Geduld zahlt sich hier aus!
- Frische Zwiebeln: Verwenden Sie süße, gelbe Zwiebeln – sie karamellisieren perfekt für die Sauce.
Fazit: Tradition trifft auf Genuss
Dieses Menü am Stefanitag ist eine Hommage an die österreichische Hausmannskost und natürlich an meinen verstorbenen Vater "Heinz". Mein Vater liebte Zwiebelrostbraten, aber noch lieber war ihm der Kalbsnierenbraten. Diesen mag aber der größte Teil der Familie nicht-schade, sag’ ich nur.
Der Zwiebelrostbraten ist nicht nur ein Klassiker der Wiener Küche, sondern auch ein Gericht, das Erinnerungen weckt und die Familie an einem Tisch vereint. Mit knusprigen Röstzwiebeln, cremiger Zwiebelsauce und goldbraunen Braterdäpfeln wird dieser Festtag garantiert unvergesslich.
In diesem Sinne: Guten Appetit und frohe Feiertage, meine lieben Leser 🎄
Bild von Kobako - photo taken by Kobako, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=748240
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