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Original Spaghetti Puttanesca ( nach Hurenart) |
Spaghetti nach Hurenart – Wenn's keine Steaks aus den USA gibt…
Wenn liebe Freunde zu Besuch kommen, richte ich mich gerne nach ihrem Geschmack. Einige davon sind echte Steak-Fans – „medium gegrillt, mit einer kräftigen Pfeffersauce, bitte!“ – und ich versteh sie gut. Ein richtig gutes Steak ist ein Fest!
Aber – und jetzt kommt’s: Ich verwende für solche Anlässe nur Steakfleisch aus den USA. Warum? Weil es für mich einfach die beste Qualität hat. Das Geheimnis liegt im Reifeprozess. Unsere heimischen Bauern und Fleischer liefern tolles Fleisch, sogar in Bio-Qualität – aber sie beherrschen das Dry-Aging-Handwerk nicht wirklich. Acht Tage Reifezeit ab Schlachtung? Das reicht einfach nicht. Ein echtes Dry-Age-Steak braucht mehrere Wochen, um diesen buttrig-nussigen Geschmack zu entwickeln. Schade drum!
Noch schlimmer: Der amerikanische Präsident, wer auch immer es gerade ist, macht’s mir mit seinen Zöllen nicht leichter. Wegen einer politischen Laune den doppelten Preis für ein Steak zahlen? Kg weit über € 100.- Sorry – da hab ich keine Lust mehr drauf.
Aber: Ich bin Koch – ich finde immer eine Lösung. 😊
Und wenn's keine Steaks gibt, dann gibt’s eben Spaghetti – aber mit Geschichte!
Da Frühling ist und der erste Spargel sprießt, gibt es vorher eine Spargelcremesuppe vom grünen Spargel.
Heute: Spaghetti alla Puttanesca – die berühmten Spaghetti „nach Hurenart“. Klingt frech, schmeckt aber fantastisch. Und ist eine Hommage an Italien, wo Genuss und Lebenslust eng zusammengehören.
Originalrezept: Spaghetti alla Puttanesca
🧄 Für 4 Personen brauchst Du:
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500 g Spaghetto Voiello Nr. 104
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3 EL Olivenöl
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2–3 Knoblauchzehen, fein gehackt
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6–8 Sardellenfilets, in Öl
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1 kleine rote Chilischote, fein geschnitten (optional)
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1 Dose (400 g) geschälte Tomaten
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100 g schwarze Oliven (entkernt)
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2 EL Kapern (abgespült)
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Frisch gehackte Petersilie
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Salz & frisch gemahlener Pfeffer
🥘 So geht's:
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Nudelwasser aufstellen, kräftig salzen und die Spaghetti al dente kochen.
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In der Zwischenzeit Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Knoblauch, Sardellen und Chili darin leicht anschwitzen.
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Sobald die Sardellen zerfallen sind, Tomaten dazugeben, grob zerkleinern und ca. 10 Minuten köcheln lassen.
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Jetzt Kapern und Oliven dazugeben, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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Die fertigen Spaghetti direkt in die Sauce geben, alles gut vermengen und mit frischer Petersilie bestreuen.
🇮🇹 Die Geschichte hinter dem Gericht
„Puttanesca“ bedeutet wörtlich „nach Hurenart“. In Neapel kursieren viele Geschichten darüber: Angeblich war das ein schnelles Gericht, das Prostituierte in den Bordellen zwischen zwei Kunden zubereitet haben – mit Zutaten, die man immer im Haus hatte: Tomaten, Oliven, Kapern, Sardellen.
Ob’s stimmt? Keine Ahnung – aber es schmeckt einfach herrlich. Und vor allem: Es macht glücklich.
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