Serbisches Reisfleisch mit Schimpfwort-Gewürz
Wenn der Gusto nach einem ehrlichen, deftigen Pfannengericht schreit, dann kommt bei mir gern mal das serbische Reisfleisch auf den Tisch. Und ja – da darf ruhig ein bisschen geflucht werden. Nicht weil’s misslungen wäre, sondern weil’s so verdammt gut schmeckt, dass einem fast die Worte fehlen. 😄
Dieses Gericht bringt ordentlich Aroma mit: Zwiebel, Paprika, Fleisch und Reis schmoren sich zu einem sämig-würzigen Eintopf, der direkt in den Bauch und ins Herz geht. Und wie immer bei echten Hausmannsgerichten: Es ist nicht kompliziert – aber es braucht Zeit und Liebe.
🤔 Meine serbische Anekdote aus dem Parkhotel
Meine persönlichen Erfahrungen mit Serbien? Nun ja, sagen wir mal so:
Während meiner Lehrzeit im Parkhotel Pörtschach musste ich mit „Dragiza“ (Reinigungskraft & Kartoffelschälerin) zusammenarbeiten – einer älteren korpulenten Serbin, die in der Küche schon ewig war. Leider war sie nicht gerade die angenehmste Kollegin – grantig, laut und mit einem Tonfall wie ein Gewitter über’m Balkan.
Aber eins muss man ihr lassen: Sie hat mir einwandfrei sämtliche serbischen Schimpfwörter beigebracht! Die will ich hier lieber nicht alle wiedergeben, aber ein paar der „netteren“ teile ich gern:
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Budala – Dummkopf
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Glupak / Glupača – Dummer Mann / Dumme Frau
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Majmune! – Affe! (klassischer Küchenruf 😄)
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Stoko! – Du Vieh!
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Lenčugo! – Faulpelz
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Dođavola! – Zum Teufel!
„Glupi magarac!“ - Dummer Esel
Und ich schwöre dir: Wenn Dragiza mit dem Besen auf den Boden klopfte und „Majmune!“ rief – dann wusstest du, hau einfach ab. 😂
📝 Zutaten (für 4 hungrige Personen):
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500 g mageres Schweinefleisch (z. B. Schulter oder Schopf)
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2 Zwiebeln (mittelgroß), fein gehackt
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2 Knoblauchzehen, zerdrückt
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1 rote Paprika, in Streifen
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2 EL Paprikapulver (edelsüß)
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½ TL scharfes Paprikapulver (nach Gusto)
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2 EL Tomatenmark
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200 g Langkornreis (z. B. Parboiled)
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700 ml Rind- oder Gemüsebrühe
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2 EL Öl (z. B. Rapsöl)
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Salz, Pfeffer, Majoran, Kümmel
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Optional: etwas Chili oder scharfer Ajvar
🟢 Dazu gibt’s:
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Grünen Salat mit Kernöl-Dressing oder Gurkensalat mit Joghurt und Knoblauch
👨🍳 Zubereitung:
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Fleisch anbraten:
In einem großen Topf das Öl erhitzen. Fleisch salzen, pfeffern und scharf anbraten, bis es schön gebräunt ist. Herausnehmen und beiseite stellen. -
Zwiebel & Paprika:
Im gleichen Topf die Zwiebeln glasig dünsten, dann Paprika und Knoblauch dazugeben. Tomatenmark unterrühren und kurz mitrösten. Dann Paprikapulver einrühren (nicht zu heiß, sonst wird’s bitter – also Hirn einschalten, du alter Budala! 😉). -
Reis rein, Brühe drauf:
Fleisch wieder dazugeben. Den Reis untermischen, alles gut vermengen. Mit heißer Brühe aufgießen, würzen (Majoran, Kümmel, evtl. Chili), Deckel drauf und leise köcheln lassen – ca. 25–30 Minuten. Nicht umrühren, sonst wird’s Matsch! -
Finale:
Wenn der Reis weich und die Flüssigkeit fast aufgesogen ist, noch mal abschmecken. Wer mag, rührt ein Löffelchen Ajvar unter – das gibt den Extra-Bumms.
🥗 Beilage & Serviervorschlag:
Dazu passt grüner Salat mit Kärntner Kürbiskernöl oder ein Gurkensalat mit Joghurtdressing – erfrischt und bringt Balance in die Balkan-Bombe. Und ein Bier schadet auch nicht.
👉 Das ist ein Gericht wie aus der Kindheit – bei mir gab's das früher oft. Und ich schwöre: Sobald der Duft durch die Küche zieht, ist jede schlechte Laune dahin.
📚 Mehr solcher Rezepte findest Du in meinem Kärntner Kochbuch 2.0:
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Ein Muss für alle, die echte Küche lieben.
❓Facebook-Frage zum Schluss:
Kennst du das serbische Reisfleisch noch von früher? Und hast du auch schon mal in der Küche „Majmune!“ gerufen? 😄
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