Warum der Spritzer nicht zur Schorle mutieren sollte

 

Weißer Spritzer und nicht Weißweinschorle


🥂 Warum der Spritzer nicht zur Schorle mutieren sollte

Ein Plädoyer für unser österreichisches Deutsch am Esstisch.
👉 https://kochkärnten.com


Kennst Du das?
Ich bin auf Urlaub am Meer und bestelle einen "Spritzer". Schaut mich der Kellner verdutzt an. Bestelle ich eine Schorle versteht er mich. 

Du sitzt in einem heimischen Wirtshaus, freust Dich auf was Bodenständiges – und plötzlich liest Du auf der Speisekarte: „Schweinebraten mit Sauerkraut“. Da stellen sich mir als Kärntner Koch glatt die Nackenhaare auf. Bei uns heißt das Schweinsbraten – und das ist weit mehr als nur ein sprachliches Detail.
Das ist Identität auf dem Teller!


Schweinsbraten, Sauerkraut & Erdäpfelknödel



🗣️ Sprache ist Heimat – auch in der Küche

Was macht eigentlich das österreichische Hochdeutsch aus? Und warum ist es so wichtig, es zu bewahren?
Ich habe eine klare Antwort: Sprache ist tief emotional – besonders beim Essen. Wenn aus dem Schlagobers plötzlich Sahne wird oder der Karfiol als Blumenkohl daherkommt, dann geht uns ein Stück kulinarischer Heimat verloren. Und das betrifft längst nicht nur die ältere Generation!


Karfiol nicht Blumenkohl


😬 Was wir verlieren, wenn wir „Karfiol“ nicht mehr sagen

Oder wenn Quark statt Topfen auf der Packung steht.
Meine Mutter "Greti"zum Beispiel wird regelrecht hysterisch, wenn sie das Wort lecker hört – und das kann ich gut verstehen.
Sprache wandelt sich, klar. Aber wir sollten bewusst entscheiden, was wir bewahren wollen – und nicht alles sang- und klanglos verschwinden lassen. Denn wenn Wörter wie Topfen, Paradeiser, Melanzani oder eben Schweinsbraten verdrängt werden, verlieren wir nicht nur Begriffe.
Wir verlieren Gefühl, Vertrautheit, Geschmack – und ja, ein Stück kulturelles Selbstbewusstsein.


Topfenknödel und nicht Quarkbällchen


💪 Nicht jammern – handeln!

Ich sage: Lasst uns stolz sein auf unseren kulinarischen Wortschatz.
In meinem Kärntner Kochbuch 2.0 findest Du keinen Eisbein, keine Pfifferlinge und ganz sicher keine Schorle.
Bei mir heißt das Stelze, Eierschwammerl und Spritzer – so wie es sich bei uns gehört!


🍽️ Fazit:

Ob Bratl in der Rein, Kasnudeln, Ritschert oder Reindling – unsere Sprache ist genauso würzig und vielfältig wie unsere Küche. Und genau das soll auch so bleiben.
Also bitte: Sag Schweinsbraten, nicht Schweinebraten. Und wenn Dir jemand von Quarktaschen erzählt – frag einfach freundlich nach, ob er vielleicht einen Topfenstrudel meint. 😉


👉 Mein Tipp:
Wenn Du mehr über die Kraft der Kärntner Küche und Sprache wissen willst, dann schau regelmäßig auf meinen Blog:
👉 https://kochkärnten.com

Dort findest Du bald auch das neue Kärntner Kochbuch 2.0 – voller Rezepte mit Seele, Sprache und Schmäh.

🇦🇹 Österreichisch 🇩🇪 Hochdeutsch (Deutschland)
Schweinsbraten Schweinebraten
Erdäpfel Kartoffeln
Topfen Quark
Eierschwammerl Pfifferlinge
Paradeiser Tomaten
Marille Aprikose
Palatschinken Eierpfannkuchen
Kaiserschmarrn zerrissener Pfannkuchen
Reindling Hefekuchen mit Füllung
Semmelknödel Brötchenknödel
Germknödel Hefekloß
Powidl Zwetschgenmus
Buchteln Ofengebackene Hefeteigstücke mit Füllung
Faschiertes Hackfleisch
Karfiol Blumenkohl
Rahm Sauerrahm / Crème fraîche
Spritzer Weinschorle
Schlagobers Schlagsahne
Haferflocken-Porridge Haferbrei
Krügel (Bier) Maßkrug oder großes Bier

📝 Hinweis: Manche Begriffe wie „Topfen“, „Eierschwammerl“ oder „Spritzer“ sind bei uns fest verwurzelt – sie klingen nicht nur besser, sie schmecken auch nach Heimat. 😉

Und Du?
Wie sagst Du zu Karfiol, Schlagobers & Co?
Schreib’s mir auf Facebook – ich bin gespannt auf Deine Meinung!

Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

Kommentare

  1. Ich hasse dieses "piefchinesisch". Das einzige richtige Deutsch ist das österreichische.
    Deswegen schmeckt auch a
    Eitrige mit an G'schissanen
    und an Buckl, dazu a
    Krokodü und an Zehner
    Blech, sauguat

    AntwortenLöschen

Kommentar veröffentlichen