Stephaniebraten – Faschiertes, wie es sein soll!
Faschiertes im Geschäft kaufen oder in einer Gaststätte essen?
Für mich ein klares Nein! Faschiertes ist für mich immer Resteverwertung – und das ist auch gut so, damit nichts weggeworfen wird.
Aber ich will einfach wissen, was in meinem Faschierten drin ist.
Darum kaufe ich ein großes Stück gut durchzogenen Schweineschopf und ein schönes Stück Rindfleisch – beides zu gleichen Teilen, also halb und halb. Mein kleiner Fleischwolf (Amazon, ca. € 50,-) erledigt den Rest. Mal grobe Scheibe, mal fein – je nach Lust und Laune.
Das Ergebnis? Beste Fleischqualität! Das Abfallfleisch dürfen ruhig andere kaufen.
Ich portioniere mein Faschiertes in 400 g Zipbeutel, drücke es flach und friere es ein. So spart es Platz und taut blitzschnell auf.
Probier es – danach wirst du nie wieder anders arbeiten!
Ein Blick in die Geschichte
Heute widmen wir unseren beliebten Sonntagsbraten einer besonderen Persönlichkeit: Prinzessin Stephanie von Belgien, der Gattin von Kronprinz Rudolf.
Der Stephaniebraten (oder Stefaniebraten) ist ein verfeinerter faschierter Braten, gefüllt mit gekochten Eiern, Essiggurken und – wer mag – Frankfurter Würsteln. Früher hieß er auch Judenbraten oder Giselabraten. Der Falsche Hase ist dagegen die schlichte Variante ohne diese feine Füllung.
Rezept: Stephaniebraten mit Erdäpfelpüree & Kohlrabigemüse
Zutaten für 4 Personen
Für den Braten:
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600 g gemischtes Faschiertes (Rind & Schwein, frisch gewolft)
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2 Semmeln oder 100 g Knödelbrot
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125 ml Milch
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1 kleine Zwiebel, fein gehackt
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1 Knoblauchzehe, fein gehackt
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1 EL Butter
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3 gekochte Eier
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4 Essiggurken
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2 Frankfurter Würstel (optional)
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1 EL Estragonsenf
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1 TL gemahlener Kümmel
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1 TL Majoran
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2 EL gehackte Petersilie
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Salz & Pfeffer
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Schweinsnetz oder Bauchfleischscheiben zum Einwickeln
Für die Beilagen:
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800 g mehligkochende Erdäpfel
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200 ml Milch
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50 g Butter
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Muskatnuss, Salz
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2 Kohlrabi, geschält und in Stifte geschnitten
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1 EL Mehl
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1 EL Butter
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100 ml Obers
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Petersilie zum Garnieren
Zubereitung
1. Braten vorbereiten:
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Semmeln in Milch einweichen.
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Zwiebel & Knoblauch in Butter goldgelb anschwitzen.
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Faschiertes mit ausgedrückten Semmeln, Zwiebelmischung, Senf, Gewürzen & Kräutern gut vermengen.
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Masse auf Frischhaltefolie flachdrücken, gekochte Eier, Gurken & Würstel mittig darauflegen.
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Mithilfe der Folie einrollen und ins Schweinsnetz oder Bauchfleisch wickeln.
2. Braten garen:
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In eine gefettete Form legen und bei 180 °C (Ober-/Unterhitze) ca. 60 Min. backen.
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Zwischendurch mit etwas Suppe oder Wasser begießen – für ein schönes Natursaftl.
3. Erdäpfelpüree:
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Erdäpfel schälen, weichkochen, mit Milch, Butter, Muskat & Salz cremig stampfen.
4. Kohlrabigemüse:
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Kohlrabi in Butter anschwitzen, mit Mehl bestäuben, mit Obers aufgießen.
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Kurz köcheln lassen, mit Salz, Pfeffer & Petersilie abschmecken.
5. Anrichten:
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Braten in Scheiben schneiden, mit Püree, Kohlrabigemüse & Natursaftl servieren.
Fazit
Der Stephaniebraten ist ein Paradebeispiel für bodenständige Wiener Küche mit Pfiff – perfekt für einen gemütlichen Sonntag mit der Familie.
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Frage an meine Facebook-Freunde:
Magst du deinen Stephaniebraten klassisch oder lieber mit einer eigenen, kreativen Füllung?
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Christian Michelides, CC BY-SA 4.0

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