Surbraten nach alter Tradition – Klassischer Sonntagsbraten wie früher

 


Surbraten



Sonntag ist Bratentag – Surbraten, wie man ihn früher kannte 🍖

Kennst du Surbraten?
Viele sagen automatisch Sauerbraten – und liegen damit nicht ganz falsch. Aber im Bayerischen und bei uns in Österreich meint Surbraten oft etwas ganz Eigenes: Fleisch, das eingesurt, also gepökelt bzw. sauer eingelegt wurde, lange bevor es überhaupt in den Topf kommt.

Früher war das keine Mode, sondern pure Notwendigkeit. Kühlgeräte gab’s keine, also machte man Fleisch haltbar – mit Salz, Essig, Gewürzen und Geduld. Viel Geduld.
Und genau diese Geduld schmeckt man heute noch.

Surbraten ist kein Schnellgericht. Das ist ein Essen für Sonntage, für Tage ohne Hektik, für Familienrunden, wo der Braten schon am Vormittag leise vor sich hin schmort und die Küche nach „früher“ riecht.


Was ist der Unterschied zu Sauerbraten?

Ganz einfach erklärt:

  • Sauerbraten: Fleisch wird mehrere Tage in Essig-Wein-Gewürzmarinade eingelegt

  • Surbraten: Fleisch wird vorher eingesurt (gepökelt) – mild sauer, würzig, haltbar

  • Beide werden geschmort

  • Beide sind butterzart

  • Beide machen glücklich 😋

Heute zeige ich dir meine Sonntagsversion vom Surbraten, klassisch, ehrlich, ohne Schnickschnack.


Rezept: Klassischer Surbraten (Sonntagsbraten)

Zutaten (für 4–6 Personen)

Für den Surfond / Marinade

  • 1,5 kg Rinderschulter oder Schweinsschopf (eingesurt)

  • 750 ml Wasser

  • 250 ml Apfelessig oder Weinessig (mild!)

  • 2 Zwiebeln, grob geschnitten

  • 2 Karotten, in Scheiben

  • 1 Stück Sellerie

  • 3 Lorbeerblätter

  • 8–10 Pfefferkörner

  • 5 Wacholderbeeren

  • 2 Nelken

  • 1 TL Zucker

  • 1 TL Salz (vorsichtig – Fleisch ist schon gesurt)

Zum Schmoren

  • 2 EL Schweineschmalz oder Öl

  • 1 EL Tomatenmark

  • etwas Mehl oder Lebkuchen zum Binden

  • optional: ein Schuss Rotwein


Zubereitung

1️⃣ Fleisch vorbereiten

Falls das Fleisch sehr stark gesurt ist: kurz kalt abspülen und trocken tupfen.
Dann in einem schweren Topf oder Bräter im heißen Schmalz rundum kräftig anbraten. Das gibt Geschmack – und zwar ordentlich.

2️⃣ Gemüse & Röstaromen

Zwiebeln und Wurzelgemüse dazugeben, mitrösten.
Tomatenmark einrühren und kurz anrösten – das ist wichtig, das macht die Sauce rund.

3️⃣ Ablöschen & schmoren

Mit Essig-Wasser-Mischung aufgießen, Gewürze dazu, Deckel drauf.
Jetzt darf der Surbraten 2,5 bis 3 Stunden ganz sanft schmoren.
Nicht kochen lassen – nur leise blubbern.

4️⃣ Sauce vollenden

Fleisch herausnehmen, warm stellen.
Sauce passieren oder fein pürieren.
Je nach Geschmack:

  • mit etwas Mehl binden

  • oder altmodisch mit geriebenem Lebkuchen
    Abschmecken – süß-sauer muss im Gleichgewicht sein.

5️⃣ Servieren

Fleisch in Scheiben schneiden, mit Sauce nappieren.
Kurz still sein. Dann genießen 😄


Was passt dazu?

  • Erdäpfelknödel oder Serviettenknödel

  • Rotkraut 

  • Preiselbeeren

  • Ein Glas Rotwein oder ein kleines Bier – Sonntag halt 😉


Peters Küchengeheimnis 👨‍🍳

Surbraten wird am nächsten Tag noch besser.
Also ruhig vorkochen – aufwärmen schadet hier gar nichts, im Gegenteil.


Wenn du mich fragst:
Surbraten ist kein „altes Essen“.
Surbraten ist Zeit in essbarer Form.

👉 Sag mir:
Team Sauerbraten oder Team Surbraten?
Oder kennst du noch eine ganz andere Familienversion?

bild @timolina

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