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Weg durchs Leben |
❤️ Muttertag, wie er sein soll
Zeit, Liebe & gutes Essen statt Stress am Herd
Früher, als ich noch als Koch in der Gastronomie oder bei Events gearbeitet habe, war der Muttertag einer der stressigsten Tage im Jahr.
Mit Liebe gekocht hat da kaum jemand – die Uhr war unser Feind und die Boniermaschine hat Bons ausgespuckt, bis die Finger geglüht haben. Die Kellner waren zu langsam, der Herd zu heiß, der Stress zu groß.
Vier Generationen – ein Tisch, ein Herz, ein Fest
Früher hab ich oft gesagt: „I hab an Stress, i hab ka Zeit.“
Heute ist das anders.
Im Ruhestand hab ich endlich Zeit.
Zeit für meine Mama, für meine Frau Sibylle, für meine Töchter – und ganz besonders für meine fünf Enkelkinder.
Heuer hab ich rund um den Muttertag zu einer kleinen, feinen Familienfeier eingeladen.
Nichts Großes, nichts Übertriebenes – einfach zusammensitzen, reden, lachen, essen.
Vier Generationen an einem Tisch.
Und ich koche. Ohne Druck – aber mit ganz viel Herz.
Mein Vater Heinz – Gott hab ihn selig – hat so um die 60 das Zepter als Familienoberhaupt abgegeben.
Heringschmaus machte er noch, Osterjause, Weihnachtsessen, Grillerei im Garten – alles hat er mir Stück für Stück übergeben.
Ich hab das viele Jahre gerne gemacht. Es war mir Ehre und Freude.
Aber weißt Du was?
Ich glaub, jetzt ist auch bei mir langsam die Zeit gekommen.
Die Zeit, wo ich mich gerne einladen lass.
Wo meine Töchter das Kommando übernehmen dürfen – beim Kochen, beim Einladen, beim Feiern.
Und vor allem: beim Gestalten des Familienzusammenhalts. ❤️
Ich hab das Alter – und vor allem die Gelassenheit – dazu.
Und das Vertrauen, dass sie’s mit genauso viel Herz machen wie ich all die Jahre.
Geburtstage feiere ich übrigens nur noch im kleinen Rahmen – am liebsten irgendwo im Ausland, mit ein paar guten Freunden.
Große Runden tu ich mir kaum noch an.
Außer die Runden – also die mit Null hinten –, die werden schon noch gefeiert. Solang’s geht. 😉
Aber die gibt’s ja auch nicht mehr so oft.
👨👩👧👦 Muttertag in unserer Familie
In den vergangenen Jahren war es mein Halbbruder Gerhard mit Familie, der unsere Mutter zum Frühstücksbrunch eingeladen hat – bei sich zu Hause, liebevoll und schön gemacht.
Meine Halbschwester Sabine hat mit ihrem Mann Alex und den Töchtern oft zum Muttertagsessen geladen – mit viel Herz und Organisationstalent.
Jetzt bin ich dran.
Ich habe Zeit – und ich freue mich, dass ich diesen Tag gestalten darf.
Meine Mutter verdient das. So wie meine Frau, meine Töchter und alle Mütter da draußen.
🍽 Muttertagsmenü mit Kärntner Seele
Ich habe mir vom Rinderbauern meines Vertrauens bestes Almochsenfleisch geholt.
Es gibt etwas Bodenständiges, Regionales – und gleichzeitig Festliches:
Vorspeise:
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Blätterteigröllchen mit Thunfischcreme und eines mit Räucherlachcreme mit Frühlingssalaten garniert
Zwischengang:
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Rindsuppenessenz vom Schulterscherzel
mit feinen Liebstöckel-Frittaten
Hauptgang:
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Gekochtes Schulterscherzel vom Almochsen
mit Semmelkren & Gröste Erdäpfel
Dessert:
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Mohr im Hemd, lauwarm
mit Schokosauce & halb geschlagenem Schlagobers, danach Espresso
Tafelspitz ist mir zu trocken, deshalb Schulterscherzel. Typisch mit Geleestreifen in der Mitte |
🥩 Rezept: Gekochtes Schulterscherzel mit Semmelkren & Rösterdäpfeln
Mengen für 11 Personen
Zutaten:
Fleisch:
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3,5–4 kg Schulterscherzel vom Almochsen
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4 Karotten, 2 Petersilwurzeln, ½ Sellerie
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2 Zwiebeln (mit Schale)
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2–3 Lorbeerblätter, 1 EL Pfefferkörner, Salz
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ca. 5 Liter Wasser
Semmelkren:
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6 alte Semmeln
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1,5 Liter Rindsuppe (vom Fleisch)
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300 ml Schlagobers
2 Eidotter zum legieren
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6–8 EL frisch geriebener Kren
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Salz, Pfeffer, Muskat, Zitronensaft nach Geschmack
Rösterdäpfel:
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3 kg festkochende Erdäpfel (am Vortag gekocht & geschält)
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4 Zwiebeln in feine Ringe
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Butterschmalz oder Öl, Salz, Pfeffer, Petersilie
Zubereitung:
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Fleisch kochen:
In großem Topf mit Wasser, Gemüse & Gewürzen aufstellen.
Aufkochen, abschäumen, dann 3 Stunden sanft köcheln lassen.
Im Sud ziehen lassen. -
Semmelkren:
Semmelwürfel in heißer Suppe einweichen, leicht durchmischen, Obers mit zwei Eidotter & Kren einrühren (legieren)
Mit Salz, Pfeffer, Muskat & Zitronensaft abschmecken. -
Rösterdäpfel:
In Scheiben schneiden, mit Zwiebeln in Butterschmalz goldbraun rösten.
Mit Petersilie bestreuen.
👉 Mein Kärntner Tipp:
Am Vortag vorbereiten, am Muttertag nur noch erwärmen & anrichten – so bleibt mehr Zeit für Gespräche, Kinderlachen & ein Glas Wein.
📚 Mehr Kärntner Lieblingsrezepte:
❓Frage für Meine Leser:
Wie feiert Ihr den Muttertag? Gibt’s bei Euch Traditionen oder Überraschungen auf dem Teller? Schreib’s mir in die Kommentare! 💬👇
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