Backhendl nach steirischer Art – altes Kärntner Rezept wie früher knusprig gebacken


Heute Backhendl


Backhendl wie früher – warum selber machen immer noch die beste Idee ist

Serie: Alte Kärntner Rezepte (Donnerstag)

Eigentlich ist es wirklich schade. morgen ist Schluss!
Susis Backhendlstation in der Klagenfurter Luegerstraße geht in Pension. Ein Vierteljahrhundert Backhendl, wie es sein soll: ehrlich, knusprig, bodenständig. Viele werden sie vermissen – vor allem dann, wenn spontan Besuch kommt und die Frage im Raum steht: „Wo kriegen wir jetzt schnell ein gutes Backhendl her?“

Und genau da fang ich an zu schmunzeln.

Backhendl geht immer. Punkt.
Nicht nur beim Wirt – zuhause erst recht.

Die Ausreden kenn ich alle:

  • „Das Fett stinkt tagelang.“

  • „Das ist so eine Sauerei.“

  • „Ich kann das nicht.“

  • „Ich bin zu bequem.“

Ganz ehrlich?
Kochen lernt man durchs Tun. Kaufen kann jeder.

Im Sommer back ich mein Backhendl im Garten, im Winter am Balkon. Da stinkt nichts – da duftet es. Und was am Tisch steht, ist heiß, knusprig, saftig. Ganz abgesehen vom Preis und vom Lob der Gäste.
Ein selbstgemachtes Backhendl ist einfach eine andere Liga.


Warum „steirisch“, obwohl wir in Kärnten sind?

Dieses Backhendl mache ich nach steirischer Art:

  • ohne Haut

  • das Hendl wird in 8 kleine Teile zerlegt

  • aus dem Hühnerklein entsteht gleich noch eine gute Suppe

So hat man alles verwertet – wie früher.
Und ganz wichtig:
👉 Für 3 Personen rechne ich ein ganzes Huhn.
Alles andere ist Selbstbetrug 😉


Backhendl


Backhendl nach steirischer Art

(für 3 Personen)

Zutaten

  • 1 frisches Hendl (ca. 1,4–1,6 kg), gehäutet und in 8 Teile zerlegt

  • Salz

  • 2 Eier

  • glattes Mehl

  • Semmelbrösel

  • Öl oder Butterschmalz zum Backen

Optional, aber empfehlenswert:

  • Zitrone zum Servieren

  • Erdäpfelsalat oder grüner Salat als Beilage


Zubereitung

  1. Hendl vorbereiten
    Hendl häuten, in 8 Teile schneiden. Brust halbieren, Keulen trennen, Flügel halbieren.
    Das Hühnerklein nicht wegwerfen – daraus wird Suppe!

  2. Salzen
    Die Hendlteile rundum gut salzen und kurz ziehen lassen.

  3. Panierstraße aufbauen
    Mehl – verquirlte Eier – Brösel.
    Klassisch. Ohne Schnickschnack.

  4. Panieren
    Hendlteile zuerst im Mehl wenden, dann durchs Ei ziehen, zum Schluss locker in Bröseln wälzen.
    Nicht andrücken! Das Backhendl will Luft zum Atmen.

  5. Backen
    Öl oder Butterschmalz auf ca. 170–175 °C erhitzen.
    Hendlteile schwimmend goldgelb ausbacken, dabei öfter wenden.
    Je nach Größe ca. 10–12 Minuten.

  6. Abtropfen & servieren
    Auf Gitter oder Küchenpapier abtropfen lassen.
    Mit Zitrone servieren – fertig ist das Glück.


Fazit aus der alten Küche

Ein gutes Backhendl braucht:

  • ein ordentliches Huhn

  • Zeit

  • Hitze

  • und ein bissl Mut

Mehr nicht.

Susis Backhendlstation geht in Pension – aber das Backhendl selbst darf nicht in Pension gehen.
Also:
👉 Strengt euch an.
👉 Holt euch den Duft von früher zurück.
👉 Und zeigt euren Gästen, was ein echtes, selbstgemachtes Backhendl ist.

Kaufen kann jeder. Backen ist Charakter.


👉 Werbung in eigener Sache
Hat dir dieses Rezept geschmeckt? Dann bleib mir in der Küche treu 👨‍🍳💚

📖 Hier meinen Blog abonnieren
📚 Kärntner Kochbuch 2.0 entdecken
Noch mehr edle Schmankerln, Tipps aus der Profiküche & regionale Klassiker – laufend frisch serviert.


Und jetzt du:
Backhendl lieber selber machen oder doch noch schnell beim Wirt holen?
Ich bin gespannt auf deine Meinung 🍗😄

Kommentare